Arbeiten ist eine Sache, zur Arbeit gehen eine andere. Und wenn bei der Mehrheit kein Zweifel an der Arbeitsbedürftigkeit besteht, zweifeln immer mehr Menschen an der Sinnhaftigkeit täglicher Besuche im Büro
Arbeiten ist eine Sache, zur Arbeit gehen eine andere. Und wenn bei der Mehrheit kein Zweifel an der Arbeitsbedürftigkeit besteht, zweifeln immer mehr Menschen an der Sinnhaftigkeit täglicher Besuche im Büro. Deshalb wächst die Zahl der Freelancer und „Remote“-Mitarbeiter sprunghaft. In letzter Zeit arbeiten immer mehr „freie Künstler“ lieber „auf neutralem Terrain“ – nicht im Büro oder gar zu Hause.
Die meisten Fans von „kostenlosem Brot“ sind natürlich junge Leute. Laut einer von InsightExpress im Auftrag von Cisco in 14 Ländern durchgeführten Studie sind sieben von zehn Studenten der Meinung, dass es nicht notwendig sei, regelmäßig im Büro zu sein, sondern vor allem an wichtigen Besprechungen teilzunehmen. Die gleiche Meinung vertreten junge Menschen, die bereits berufstätig sind: 69 % von ihnen halten es für unnötig, regelmäßig im Büro anwesend zu sein. Mehr als die Hälfte von ihnen möchte über ihren Heimcomputer (63 %) und persönliche Mobilgeräte (51 %) auf Unternehmensinformationen zugreifen.
Arbeitgeber kommen ihren Mitarbeitern entgegen: 57 % der Arbeitnehmer können sich heute von entfernten Standorten aus mit ihrem Unternehmensnetzwerk verbinden, 28 % können dies überall und jederzeit tun. Und was kann ein Arbeitgeber tun, wenn 43 % der berufstätigen Jugendlichen dies für arbeitskritisch halten und 29 % sogar bereit sind, zu kündigen, wenn es unmöglich ist, sich aus der Ferne in das Unternehmensnetzwerk einzuloggen?
Über Arbeit und Freiheit
Am beliebtesten ist das Arbeiten auf dem Knie bei Vertretern kreativer Berufe: Texter, Journalisten, Redakteure, Designer, Übersetzer, Architekten. Die Mitarbeiter des Internethandels liegen nicht weit dahinter. Unter den IT-Spezialisten gibt es viele Freiberufler.
Noch vor wenigen Jahren bedeutete „Arbeiten außerhalb des Büros“ „Arbeiten von zu Hause aus“. Heute hat sich die Situation radikal verändert. Mit dem Aufkommen des zuverlässigen drahtlosen Internets strömten zahlreiche Freiberufler in Parks, Cafés oder Restaurants.
Bonus für Kunden
Es ist nicht verwunderlich, dass es in Großstädten immer mehr Einrichtungen gibt, in denen man WLAN gegen eine angemessene Gebühr oder kostenlos nutzen kann. Aber ihr Management nimmt berufstätige Kunden anders wahr. In demokratischen Cafés, Bars und Coffeeshops sieht man nichts Verwerfliches darin, dass jemand den ganzen Tag an einem Tisch sitzt und WLAN nutzt, während er eine einzige Tasse Kaffee bestellt.
In seriösen, teuren Restaurants werden Kunden, die sich im Internet aufhalten, nicht so deutlich wahrgenommen. Hier ist WLAN ein zusätzlicher Bonus, und wer es missbraucht, indem er vergisst, eine Bestellung aufzugeben, wird streng behandelt.
Es ist nicht mehr in Mode, mit Computerkabeln an den Schreibtisch gefesselt zu sein. Sie kommen in ein Café, suchen sich einen bequemen Tisch aus, bestellen Kaffee und … finden sich bei der Arbeit wieder. Sie müssen lediglich den Laptop einschalten.
Doch ob Sie aus der Ferne arbeiten oder ständig am Arbeitsplatz im Büro präsent sind, bleibt Ihnen und Ihrem Arbeitgeber überlassen.